Shipper only Not Seller
Shipper only Not Seller - Wenn Du online etwas bestellst, zum Beispiel auf Plattformen wie Amazon oder eBay, ist Dir vielleicht schon einmal der Hinweis „Shipper only Not Seller“ aufgefallen.
Auf den ersten Blick wirkt das wie ein kleiner, unscheinbarer Hinweis auf der Rechnung oder in den Versanddetails. Doch dieser Satz hat eine wichtige Bedeutung für Dich als Käufer und beeinflusst, an wen Du Dich wenden solltest, wenn es ein Problem mit der Bestellung gibt.
In diesem Artikel erkläre ich Dir ausführlich, was Shipper only Not Seller bedeutet, warum der Unterschied zwischen Verkäufer und Versender entscheidend ist und wie Du in der Praxis richtig handelst.
7. November 2025 | 4 Min. Lesezeit
Das Wichtigste auf einen Blick
Zwei Rollen im E-Commerce
Der „Shipper“ ist nur der Versender – er bringt das Paket physisch auf den Weg. Der „Seller“ ist der Verkäufer, mit dem Du den Kaufvertrag abgeschlossen hast.
Dein Vertragspartner ist der Seller
Wenn ein Produkt beschädigt ist, fehlt oder nicht den Beschreibungen entspricht, ist immer der Seller Dein Ansprechpartner, nicht der Shipper.
Häufig bei Dropshipping und Marktplätzen
Dieser Hinweis taucht oft auf, wenn der Verkäufer die Ware nicht selbst lagert, sondern einen externen Dienstleister oder direkt den Hersteller mit dem Versand beauftragt.
Wer ist der Shipper und wer der Seller?
Um zu verstehen, was Shipper only Not Seller bedeutet, lohnt es sich, die Rollen einmal klar zu definieren:
Der Seller (Verkäufer)
Das ist die Person oder das Unternehmen, bei dem Du die Ware gekauft hast. Du hast den Kaufvertrag direkt mit ihm abgeschlossen. Er ist verantwortlich für die Qualität des Produkts, die Einhaltung der Produktbeschreibung und die Gewährleistung. Dein Geld hat er erhalten – damit ist er auch Dein Ansprechpartner, wenn etwas schiefläuft.
Der Shipper (Versender)
Der Shipper ist ausschließlich für die Logistik zuständig. Er packt die Ware, übergibt sie an den Transportdienst und sorgt dafür, dass sie zu Dir kommt. Die Verantwortung für die Produktqualität oder für Reklamationen liegt nicht beim Shipper. Er ist ein reiner Dienstleister, der im Auftrag des Sellers arbeitet.
Der Hinweis „Shipper only Not Seller“ macht also deutlich: „Ich verschicke das Paket nur für den Verkäufer. Wenn Du Fragen zum Produkt hast, wende Dich bitte an den Seller.“
Wann taucht „Shipper only Not Seller“ auf?
In der modernen E-Commerce-Welt ist diese Trennung weit verbreitet. Typische Szenarien sind:
1. Dropshipping
Viele Onlineshops lagern die Ware nicht selbst, sondern leiten Deine Bestellung direkt an den Hersteller oder Großhändler weiter. Dieser übernimmt den Versand als Shipper, während der Onlineshop Dein eigentlicher Seller bleibt.
Beispiel: Du bestellst eine Handyhülle bei einem kleinen Online-Shop. Die Hülle wird direkt vom Hersteller verschickt. Auf dem Paket steht der Hersteller als Absender, auf der Rechnung aber der Shop – hier gilt Shipper only Not Seller.
2. Fulfillment-Dienstleister
Dienste wie Amazon FBA („Fulfillment by Amazon“) lagern die Produkte für Händler und versenden sie im Auftrag. Amazon ist hier der Shipper, der Händler bleibt aber der Seller.
Praxisbeispiel: Du bestellst ein Buch bei einem kleinen Verlag über Amazon. Das Paket kommt aus einem Amazon-Lager. Amazon hat es verschickt, aber Dein Vertragspartner ist der Verlag, nicht Amazon.
3. Große Unternehmen mit mehreren Standorten
Manche Marken haben ihren offiziellen Firmensitz (Seller) in einer Stadt, das zentrale Versandlager (Shipper) aber an einem anderen Standort. Der Hinweis schützt Dich davor, den falschen Ansprechpartner zu kontaktieren, falls etwas schiefläuft.
Warum ist es wichtig, den Unterschied zu kennen?
Wenn Du weißt, wer der Seller ist, kannst Du in mehreren Situationen richtig handeln:
Produktprobleme
Funktioniert das Produkt nicht oder entspricht es nicht der Beschreibung, ist der Seller Dein Ansprechpartner. Der Shipper kann Dir hier nicht helfen.
Rücksendungen oder Widerruf
Willst Du Dein 14-tägiges Widerrufsrecht nutzen, musst Du die Rücksendung beim Seller anmelden und an die von ihm angegebene Adresse schicken – nicht an das Lager oder den Shipper. Prüfe dafür das Impressum und die Widerrufsbelehrung des Shops.
Rechnungsfragen
Wenn Angaben auf der Rechnung unklar sind, kontaktiere immer den Seller.
Kurz gesagt: Shipper only Not Seller schützt Dich davor, im Problemfall an die falsche Stelle zu gehen. Dein Geld hat der Seller erhalten, also liegt die Verantwortung für die Lösung bei ihm.
Praktische Tipps im Umgang mit „Shipper only Not Seller“
Impressum prüfen
Schau Dir an, wer im Impressum des Shops als Verkäufer angegeben ist. Das ist Dein offizieller Vertragspartner.
Rechnungen richtig lesen
Der Absender auf dem Paket ist nicht immer der Seller. Prüfe, wer das Geld erhalten hat und wer im Kaufvertrag steht.
Kommunikation dokumentieren
Wenn Du eine Reklamation hast, dokumentiere alle Nachrichten an den Seller, nicht an den Shipper.
Rücksendungen korrekt adressieren
Nutze die Rücksendeadresse des Sellers, sonst kann es sein, dass Deine Rücksendung nicht bearbeitet wird.
Marktplatzinformationen nutzen
Plattformen wie Amazon, eBay oder Etsy kennzeichnen häufig, wer Seller und wer Shipper ist. Achte auf diese Hinweise, um Missverständnisse zu vermeiden.
Shipper only Not Seller im Alltag: Beispiele
Elektronikgeräte
Du bestellst einen Laptop über einen Online-Shop. Das Paket wird direkt vom Hersteller verschickt. Auf dem Paket steht der Hersteller, auf der Rechnung aber der Shop – hier gilt der Hinweis.
Modeartikel
Dein Lieblingspullover wird über einen Marktplatz verkauft. Die Ware kommt aus einem zentralen Lager, der Verkäufer ist aber die Boutique, bei der Du bestellt hast.
Hobbybedarf
Du kaufst Bastelmaterial bei einem kleinen Shop. Der Versand erfolgt durch einen Fulfillment-Dienstleister, der Shop bleibt jedoch Dein Seller.
In all diesen Fällen ist der Hinweis Shipper only Not Seller ein Signal: Wende Dich bei Problemen immer zuerst an den Verkäufer.
Rechtliche Hintergründe
Der rechtliche Hintergrund ist klar: Dein Vertrag entsteht zwischen Dir und dem Seller. Das Kaufrecht verpflichtet den Seller, die Ware mängelfrei zu liefern. Auch wenn der Shipper die physische Übergabe übernimmt, kann er rechtlich nicht für Defekte oder Rückerstattungen verantwortlich gemacht werden.
Das heißt für Dich: Egal, ob die Ware verspätet kommt oder beschädigt ist – Dein Ansprechpartner ist immer der Seller. Der Shipper kann Dir allenfalls bei der Lieferverfolgung oder Logistikfragen weiterhelfen.
Fazit: Shipper only Not Seller richtig verstehen
Der Hinweis Shipper only Not Seller ist kein Zufall, sondern ein wichtiger Bestandteil der modernen E-Commerce-Welt. Er hilft Dir, Missverständnisse zu vermeiden und Deine Rechte als Käufer zu wahren.
Wenn Du online einkaufst:
• Prüfe, wer der Seller ist, bevor Du Dich im Problemfall an jemanden wendest.
• Nutze den Hinweis, um Rücksendungen korrekt zu adressieren.
• Kommuniziere ausschließlich mit dem Seller bei Reklamationen oder Fragen zur Rechnung.
So stellst Du sicher, dass Deine Anliegen schnell und rechtlich korrekt bearbeitet werden. Egal, ob Dropshipping, Fulfillment oder große Lagerstrukturen – Shipper only Not Seller ist Dein Signal, den richtigen Ansprechpartner zu kontaktieren.
Verinnerliche diesen Unterschied, dann bist Du bestens gerüstet, um im Onlinehandel sicher und stressfrei einzukaufen.
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